Weit bevor man in Europa das Pfeifenrauchen für sich entdeckte, wurde in anderen Teilen der Welt Pfeife geraucht. Die Mayas von 2000 Jahren oder die Ureinwohner Südamerikas rauchten Tabak, meist nur in Zeremonien. Im 15. Jh. kam der Tabak schließlich nach Europa. Zunächst war es nur dem Adel vorbehalten Tabak zu rauchen. Oder er wurde in der Medizin angewandt. Nach dem Tabakverbot um 1600 begann die kommerzielle Produktion von Pfeifen. Die ersten Pfeifen wurden aus Ton und Meerschaum hergestellt. Erst später wurden sie aus dem Holz der Baumheide, aus Bruyère, gefertigt. Diese Knolle des Heidekrautgewächs wird von dieser Heide ausschließlich nur im Mittelmeerraum ausgebildet. Sie dient wahrscheinlich dem Gewächs als Speicher in warmen Sommermonaten und kalten Wintern. Daher wird das Holz zu dem, was es ist: sehr hart und dennoch leicht und atmungsaktiv. 30 Jahre dauert es, ehe die Knolle eine Größe eines Fußballes erreicht hat. Sie wird ausschließlich im Winter geerntet. Es werden Wurzel und Pflanzenreste entfernt und wieder vergraben. In ganz seltenen Fällen findet man nach dem Teilen der Knolle eine extrem gute Holzqualität, die Plateauhölzer, aus dem die feinsten Pfeifen geschnitzt werden. 2 Drittel der Knolle ist Abfall, daher ist auch der Preis des Bruyèreholz so hoch. Die Plateauhölzer zeichnen sich durch eine ausgezeichnete Maserung, zum Beispiel, Straight Grain - gerade Maserung, Flame Grain - unregelmäßige Maserung und Bird`s Eye - ähnlich der "Astlöcher", aus. Nach dem groben Zurechtsägen kochen die Kanteln 12 - 24 Stunden in einem Kupferbottich. Die im Holz enthaltenen Mineralien werden gelöst und was Wachstum gestoppt. Die Kanteln trocken danach für 1-2 Monaten, dann erst gelangen sie zu den Herstellern, die sie für einige Zeit in Öl lagern. Dann können die Kanteln zu den schönsten Pfeifen, die wir geniessen weiter verarbeitet werden.